GLOW newsletter December 2017
News about the German Long Wavelength Consortium and radio astronomy in Germany
The fortress Marienberg in Würzburg provided an impressive environment for the Radio2017 conference and the annual meeting of the GLOW consortium. At the conference with motto "Radio astronomy in the multi-frequency survey era" a wide overview on recent progress in radio astronomy was given.
See also the meeting webpage: Radio2017
At the GLOW Annual Assembly 2017 in Würzburg the GLOW Consortium welcomed a new member: the Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.
An international team of astronomers led by Francesco de Gasperin (Hamburg and Leiden University) has witnessed an unexpected phenomenon in a merger of two clusters of galaxies. The astronomers discovered a gas trail that slowly extinguished but then lit up again. It is unclear where the energy for the rejuvenation of this trail comes from.
The astronomers investigated Abell 1033. This is a cluster of galaxies consisting of two smaller clusters that are in the process of merging. Abell 1033 is located in the northern constellation of Leo Minor (near Ursa Major). Clusters of galaxies are the largest structures in the Universe. They can contain hundreds to thousands of galaxies similar to our Milky Way. Smaller clusters can merge together to form a larger cluster.
The astronomers observed that an individual galaxy in Abell 1033 leaves a trail of gas as it traveled through the cluster. On astronomical scale, such a trail resembles the trail of colored smoke behind a stunt plane. It was expected that the gas trail, like the ones behind a stunt plane, would slowly fade and eventually disappear. To their astonishment they saw that the end of the gas trail was brighter than the middle.
"This was totally unexpected," says de Gasperin. "As these clouds of electrons radiate away their energy over time, they should become fainter and disappear. Instead, in this case, after more than a hundred million years, the trail of electrons is glowing brightly."
There is no precise explanation for this phenomenon yet. It seems that the trail brightens near the center of the cluster of galaxies. De Gasperin: "Part of the energy released in the merger event must have transferred to rejuvenate the cloud of electrons.”
This work has been published in Science Advances http://advances.sciencemag.org/content/3/10/e1701634.
Pressemeldung der Astronomischen Gesellschaft und des Rats deutscher Sternwarten, Göttingen, 19. September 2017
Der Rat deutscher Sternwarten (RDS) hat heute auf der Tagung der Astronomischen Gesellschaft die Denkschrift 2017 „Perspektiven der Astrophysik in Deutschland 2017-2030 – Von den Anfängen des Kosmos bis zu Lebensspuren auf extrasolaren Planeten“ veröffentlicht. Der RDS als Vertretung der wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in der Astronomischen Gesellschaft präsentiert darin den hohen Stand der astrophysikalischen Forschung in Deutschland und gibt Handlungsempfehlungen für das kommende Jahrzehnt. Der RDS empfiehlt insbesondere die Beteiligung Deutschlands an den wesentlichen internationalen Infrastrukturen, dem Extremely Large Telescope und den weiteren Einrichtungen der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile, dem Square Kilometre Array in Südafrika und Australien und dem European Solar Telescope auf Teneriffa. Er spricht sich weiter für ein starkes Engagement Deutschlands in der Weltraumforschung insbesondere im Rahmen des nationalen Weltraumprogramms aus.
„Die Denkschrift 2017 bestätigt beeindruckende Fortschritte in der astrophysikalischen Forschung in den vergangenen 15 Jahren – weltweit und insbesondere auch in Deutschland“, begrüßt Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Präsident der Astronomischen Gesellschaft und Koordinator der Denkschrift. „Forschende in Deutschland waren an zahlreichen wissenschaftlichen Durchbrüchen beteiligt. Darauf aufbauend gibt die Denkschrift 2017 strategische Empfehlungen, wie Deutschland seine international führende Rolle in der astrophysikalischen Forschung im kommenden Jahrzehnt verfestigen und weiter ausbauen kann.“
Die Denkschrift 2017 ist auf Grundlage von 20 Strategiepapieren der in Deutschland vertretenen astronomischen Spezialdisziplinen entstanden. Die Themen reichen von Sternen und ihren Planetensystemen bis zur Kosmologie und Dunklen Materie. Aktuelle Fragen der Astrophysik, wie die nach den Frühphasen des Universums, der Entwicklung Schwarzer Löcher oder nach dem möglichen Nachweis außerirdischen Lebens werden in der Denkschrift ebenso adressiert wie der Ausbau der Forschungsinfrastrukturen, die zu ihrer Beantwortung notwendig sind. Neben der Präsentation des aktuellen Forschungsstandes identifiziert das Redaktionsteam, das sich aus führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der astrophysikalischen Institute in Deutschland zusammensetzt, aber auch, welche Fortschritte in der nächsten Dekade realistisch sind und wie der Erkenntnisgewinn optimal gefördert werden kann.
Die Kernaussage der Denkschrift bilden die Empfehlungen zur Beteiligung an den wichtigsten internationalen Teleskopprojekten und Beobachtungseinrichtungen auf der Erde und im Weltraum. Dies sind in erster Linie die großen internationalen Observatorien wie dasExtremely Large Telescope der ESO, das mit einem Spiegeldurchmesser von 39 Metern das „biggest eye on the sky“ sein wird, und die geplanten Einrichtungen auf der europäischen Infrastructure Roadmap, wie etwa das Radio-Antennenfeld Square Kilometre Array (SKA) und das European Solar Telescope. In der Weltraumforschung sind Missionen des Cosmic Vision Programms der Europäischen Weltraumagentur ESA von besonderer Bedeutung. An allen diesen Vorhaben sind Astronominnen und Astronomen in Deutschland entscheidend beteiligt, oft in leitender Position. Sowohl die europäischen Teleskopvorhaben auf der Erdoberfläche als auch die im Weltraum müssen jedoch ergänzt werden durch individuelle nationale und bilaterale Vorhaben, gerade um angesichts der Langfristigkeit dieser Projekte die treibenden Spezialistinnen und Spezialisten in den verschiedenen Fachrichtungen in Deutschland zu halten. Ein weiteres Themenfeld der Denkschrift spricht die Vernetzung der verschiedenen Projekte und der Förderorganisationen an. Handlungsbedarf wird hier darin gesehen, klarere Strukturen für den nachhaltigen Betrieb großer Beobachtungseinrichtungen zu entwickeln, die eine Teilhabe aller Forschenden sowohl an Universitäten als auch an außeruniversitären Forschungseinrichtungen ermöglichen. Ebenso sollten Forschungsvorhaben auf der Erde und solche im Weltraum noch enger aufeinander abgestimmt werden.
Die Denkschrift 2017 widmet sich auch weiteren Themen, wie dem Höchstleistungsrechnen, dem virtuellen Observatorium und der Wissenschaft mit großen Datenmengen sowie Überlegungen zu Know-how und zur Personalentwicklung. Handlungsfelder werden in der Etablierung klarer Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs gesehen, etwa in Form von Tenure-Track-Stellen, und in dem weiteren Bestreben, junge Menschen und insbesondere auch Frauen für die Astronomie und die Naturwissenschaften zu gewinnen. Dem akademischen Mittelbau kommt auf Grund der Abhängigkeit der Astronomie von großen und komplexen Beobachtungeinrichtungen eine besondere Bedeutung zu. Der Rat deutscher Sternwarten setzt mit der Denkschrift 2017 die Tradition aus den Jahren 1962, 1987 und 2003 fort. Die Denkschrift 2017 verdeutlicht Deutschlands gestaltende Beteiligung beim Bau und der Nutzung astrophysikalischer Infrastrukturen und betont die Wirkung, die davon auf andere Bereiche der Forschung und Entwicklung, auf die Ausbildung von Fachkräften und auf die Öffentlichkeit ausgeht. Mit den Empfehlungen der Denkschrift 2017 wenden sich die Astronominnen und Astronomen in Deutschland an wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Entscheidungsträger an den Universitäten, in den Wissenschafts- und Förderorganisationen und in der Forschungspolitik.
Die Denkschrift 2017 sowie die 20 ihr zugrundeliegenden Strategiepapiere finden Sie unter: http://www.denkschrift2017.de
Direkt zum Strategiepapier “Radio astronomy infrastructures” von Eduardo Ros, Dominik J. Schwarz, & Christian Vocks geht es hier: Radio astronomy infrastructures
On 27 July 2017, the newly built Low Frequency Array (LOFAR) station in Ireland was officially opened. This extends the largest radio telescope in the world, connecting to its central core of antennas in the north of the Netherlands, now forming a network of two thousand kilometres across. Astronomers can now study the history of the universe in even more detail. The station was opened by the Irish Minister for Training, Skills, Innovation, Research and Development, John Halligan.
The international LOFAR telescope (ILT) is a European network of radio antennas, connected by a high-speed fibre optic network. With the data of thousands of antennas together, now including the Irish antennas, powerful computers create a virtual dish with a diameter of two thousand kilometres. The telescope thus gets has an even sharper and more sensitive vision.
Rene Vermeulen, Director of the ILT, is very excited about this new collaboration. "Thanks to the new LOFAR station in Ireland, we can observe the universe in even more detail. For example, we can look more closely at objects near and far, from our Sun to black holes, magnetic fields, and the emergence of galaxies in the early Universe. These are important areas of research for astronomers in the Netherlands and other ILT partner countries. "
The Irish LOFAR team is led by Professor Peter Gallagher (Trinity College Dublin), an expert on Solar astrophysics. Vermeulen: “Studying the Sun, including solar flares, is an important branch of astronomical research. In this and other areas Irish researchers bring important reinforcement to our partnership.”
LOFAR was designed and built by ASTRON, the Netherlands Institute for Radio Astronomy. Earlier this month, a team from ASTRON conducted the final delivery tests of the Irish station on the Birr castle estate. The antennas, which conduct measurements at the lowest frequencies that can be observed from the earth, perform according to specification. The fibre optic network has already been successfully connected to the supercomputer in the computing centre in Groningen, which combines the data of the thousands of antennas.
The BMBF fosters the development of research infrastructure via the Verbundforschung funding line. In the upcoming Verbundforschung funding period radio astronomy will be substantially supported. Four projects of a proposal aiming for developing the German LOFAR infrastructure further and five projects of a proposal aiming for enabling MeerKAT data management and handling in Germany have been granted. The support by the BMBF Verbundforschung funding is essential for University research groups to participate in the development of future radio telescopes to benefit from data access.
PhD student Amanda Wilbers from the University of Hamburg has discovered a giant radio galaxy using LOFAR. The galaxy has a tail that stretches for more than 3 million light years. The results are being prepared for publication in a peer-reviewed journal.
At GLOW Annual Assembly the GLOW Consortium welcomed a new member: The Lehrstuhl für Experimentelle Physik Vb at the Technische Universität Dortmund (TUD). Dr. Dominik Elsässer gave an overview of the research interests of the group of Professor Wolfgang Rhode at the TUD. The group brings an outstanding expertise in the research fields of detector modelling, data mining, machine learning and interconnection to astroparticle physics to the GLOW community. Such expertise is crucial for upcoming radio surveys such as the LOFAR LOTSS survey and the MeerKAT MIGHTEE survey.
The GLOW consortium meets annually to present recent progress in long wavelength radio astronomy. This year the meeting was kindly hosted by the Leibniz Institute for Astrophysics in Potsdam. Beside scientific topics, prospects for the development of new and upcoming radio astronomy telescopes, as LOFAR and MeerKAT, as well as of infrastructure have been discussed. At the meeting Prof. Marcus Brüggen has been elected as new GLOW chair.
A new article on LOFAR was published today in the European Union's Horizon Magazine on Research and Innovation: Click here to read about Waking up to the cosmic dawn.
Christmas is approaching and the SKA organisation is sending some season's greetings. Those of you who like to take some time to reflect on the steps that were taken in 2016 to bestow us with an exiting new instrument in the coming years, check out the SKA Advent Calendar!